Krankheiten als Schreiursache
Babyschreien als Krankheits-Indikator
© Shuné PottierSelbstverständlich können auch Krankheiten eine Ursache für das Schreien von Babys sein. Auch hier ist das Schreien die einzige Möglichkeit des Kindes, darauf aufmerksam zu machen, dass etwas nicht stimmt. Vor allem in den ersten Monaten können folgende Krankheiten zum unaufhörlichen Schreien bei Babys führen:
3-Monats-Kolik
Der Name dieser Kolik besagt, dass sie nur in den ersten 3 Lebensmonaten auftaucht. Grund hierfür ist die Umstellung des Darms auf Milchnahrung. Nicht jedes Baby ist davon betroffen und die Kolik endet automatisch nach dem 3. Lebensmonat. In der Regel schreien die Babys während dieser Zeit am Nachmittag oder Abend für eine festgelegte Zeitspanne. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die 3-Monats-Kolik zu behandeln. Neben den einschlägigen Medikamenten und homöopathischen Mitteln haben sich folgende Maßnahmen bewährt:
- Tragen, am besten auf dem Bauch
- Einreibung mit dem „4-Winde-Öl“
- Wärme durch ein Kirschkernkissen
- Sanftes Schaukeln oder hopsen auf einem Gymnastikball
Was bei Babys, die unter der 3-Monats-Kolik leiden hilft, lässt sich für jedes Kind nur individuell feststellen und erfordert etwas Geduld. Allerdings sollte man vermeiden, dass das Kind beim Stillen zu viel Luft schluckt, da dies zu verstärkten Blähungen führt.
Fieber
Kinder bekommen sehr schnell sehr hohes Fieber, oft schon bei Schnupfen oder durch das Zahnen. Da Babys sich dann sehr unwohl fühlen, signalisieren sie dies mit Schreien. Gegen Fieber helfen kühle Wadenwickel, bei zu hohem Fieber sollte man jedoch einen Arzt konsultieren und unter Umständen fiebersenkende Mittel verabreichen.
KISS
Unter KISS versteht man eine Kopfgelenk-induzierte Symmetriestörung. Dies bedeutet, dass bei dem Kind einige Komponenten auftreten, zu denen auch das Schreien gehört. Weitere Symptome sind:
- Fußfehlstellung
- Schiefhalten des Kopfes
- Schlafstörungen
- Einseitige Lage beim Schlafen
- Schädelasymmetrie
- Ungleiche Bewegung / Symmetrie von Armen und Beinen
- Berührungsempfindlichkeit des Nackens
Das KISS-Syndrom kann man nur mit ärztlicher Betreuung behandeln, da diese Symptomatik zu Entwicklungsverzögerungen führen kann. Bei den Vorsorgeuntersuchungen für Säuglinge wird jedoch auf solche Fehlstellungen und Asymmetrien geachtet.
Wachstumsschub
Wenn Babys wachsen, geht dies in der Regel nicht ganz komplikationslos. Das Wachsen erfordert nicht nur jede Menge Energie, sondern ist für Babys auch mit Wachstumsschmerzen verbunden. Diese Schmerzen äußern die Kinder mit Schreien. Da vor allem bei Babys auch die inneren Organe und das Gehirn sehr großen, ständigen Veränderungen unterworfen sind, können diese Wachstumsschübe länger andauern. Beispielsweise verändert sich der Darm in seiner Funktion ständig und auch der Magen wird im 4. Lebensmonat größer. Zudem schießen in den ersten Monaten auch die späteren Milchzähne in den Kiefer. Dieser Vorbote des Zahnens ist genauso schmerzhaft für einige Babys wie das Zahnen selbst. Zudem sind alle diese Wachstumsschübe bei einigen Babys mit Fieberschüben verbunden, die zusätzlich für Unwohlsein sorgen.